MALLORCA BESCHLIEßT TAXI-MAßNAHME ZUGUNSTEN VON TOURISTEN

Während viele Länder im Zuge der Corona-Pandemie einen starken Tourismus-Einbruch verzeichneten, erlebt Urlaub in Europa seit gut zwei Jahren wieder einen heftigen Boom. Vor allem Spanien erreichte mit mehr als 63 Millionen Tourist:innen allein aus Europa beinahe wieder das Niveau von vor der Pandemie.

Was zunächst nach einem lukrativen Geschäft klingt, hat aber vor allem für die spanische Bevölkerung auch Schattenseiten. Während Anwohner:innen von Gran Canaria zuletzt allgemein gegen Massentourismus protestierten, kämpft Mallorca seit Jahren gegen ein Verkehrsproblem. Mit einer neuen Maßnahme will man dieses nun bekämpfen.

Mallorcas Hauptstadt kämpft gegen Taxi-Not

Konkret geht es um den Taximangel, unter dem Anwohner:innen wie Tourist:innen auf der beliebten Baleareninsel bereits seit Jahren leiden.Vor allem in der Hauptstadt Palma sind Wartezeiten von bis zu drei Stunden in der Hochsaison mittlerweile zur Normalität geworden.

Grund für die Versorgungslücke sind heftige Einschränkungen bei den entsprechenden Lizenzen. Neue Freigaben wurden vonseiten der Stadtverwaltung in der Vergangenheit kaum mehr erteilt, der Ankauf von alten Lizenzen von Kolleg:innen kostete die Fahrer:innen etwa 200.000 Euro.

Als erste Maßnahme hat sich Palma nun aber entschieden, die Lizenzvergabe zumindest über den Sommer zu vereinfachen. Mit 200 gesonderten Saisonlizenzen sollen vor allem die zusätzlichen Fahrgäste aus dem Tourismus abgefedert werden.

Wichtig ist dabei, dass Lizenzen stets für ein Fahrzeug und nicht für die Fahrer:innen selbst ausgestellt werden. In der Theorie kann das hohe Fahrgastaufkommen entsprechend rund um die Uhr von verschiedenen Fahrer:innen mit einem Auto abgedeckt werden.

Palma passt Arbeitszeiten von Taxifahrern an

Genau diesen Aspekt will auch die Stadtverwaltung nun weiter stärken. Eine weitere Maßnahme betrifft laut Berichten der "Mallorca Zeitung" nämlich die Arbeitszeiten selbst. Von Mai bis Oktober dürfen die Taxi-Fahrer:innen sieben Tage die Woche und 24 Stunden am Tag arbeiten, ohne bisherige Pausenzeiten einzuhalten.

Gemeint ist dabei nicht, dass die Angestellten künftig ununterbrochen im Auto sitzen können. Vielmehr weicht die Regierung damit die bisher geltende Regel auf, die nach vier Arbeitstagen im Taxibetrieb zu einem Ruhetag verpflichtet.

Um mit der Lockerung nicht heftige Konkurrenz um Stoßzeiten und beliebte Abholorte zu erzeugen, beschloss die Stadtverwaltung zusätzlich eine neue Struktur für Palmas Taxisystem. Fünf Gruppen sollen dabei abwechselnd für den Taxiruf zuständig sein, um auch Laufkundschaft an weniger beliebten Orten immer ein verfügbares Taxi anbieten zu können.

Als Alternative nutzen vor allem Tourist:innen auf Mallorca mittlerweile häufig den US-Fahrdienst Uber. Der Klick in der App ist zwar deutlich einfacher, geht aber mit einem Mindestpreis von 36 Euro zulasten der Urlaubskasse.

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