GEBäCK IM HANDGEPäCK: RYANAIR BRUMMT PASSAGIEREN SAFTIGE KUCHEN-GEBüHR AUF

Während Mallorca-Urlaub

Gebäck im Handgepäck: Ryanair brummt Passagieren saftige Kuchen-Gebühr auf

Bei der Billigfluggesellschaft Ryanair zahlt man mitunter hohe Extra-Gebühren für Gepäck. Zwei Mallorca-Urlauber bekamen dies nun zu spüren.

Palma de Mallorca – Die Fluggesellschaft Ryanair ist für extrem günstige Flüge bekannt. Angesichts teurer Energiekosten, hoher Inflation und steigender Preise auch beim Reisen, müssen Urlauber inzwischen häufiger auf den Geldbeutel schauen. Deutlich gestiegene Ticketpreise haben Ryanair im Weihnachtsquartal einen Gewinn beschert – und das, obwohl die Airline im vergangenen Jahr verkündete, die Billig-Tickets abzuschaffen und aufgrund des teuren Sprits die Flugpreise anzuheben. Zudem erwartet der Billigflieger für sein laufendes Geschäftsjahr steigende Passagierzahlen. Insbesondere in der Sommersaison rechnet Ryanair mit einer starken Nachfrage.

Doch neben den Billig-Flügen macht die Fluggesellschaft vor allem durch ihre strengen und teuren Übergepäck-Regelungen von sich reden. Denn wer ein Ticket bei der irischen Airline kauft, sollte beim Packen besonders genau sein. Ein Kilo mehr oder ein Handgepäck zu viel kann dann schnell teuer werden. Jetzt sorgt eine unverschämte Ryanair-Gebühr auf Mallorca für Aufsehen – Auslöser waren zwei mallorquinische Kuchen.

Handgepäcklimit überschritten: Ryanair brummt Passagieren 45 Euro Gebühr für Kuchen auf

Eine Ensaimada ist ein traditionelles, spanisches Schmalzgebäck und ein beliebtes Mitbringsel. Ausgerechnet dieses ist auf Mallorca nun zum Politikum geworden. Wie die britische Tageszeitung The Guardian berichtet, wollten zwei Touristen den Kuchen als Handgepäck mitnehmen. Diese überschritten der Fluggesellschaft zufolge allerdings die Handgepäckgrenze. Ganze 45 Euro pro Kuchen sollten die Passagiere zahlen. Die ließen den Kuchen verständlicherweise lieber zurück.

Jetzt streitet Ryanair mit der Inselregierung darum. Wie The Guardian schreibt, hat die Regierung ein dringendes Treffen mit Ryanair und dem örtlichen Verband der Konditoren einberufen. Iago Negueruela, Tourismusminister der Balearen, sagte gegenüber der britischen Tageszeitung, dass ein Treffen notwendig sei, „um die lokalen Produkte zu schützen und jede Art von Diskriminierung zu vermeiden“.

Hohe Handgepäckgebühren: Streitigkeiten zwischen Behörden und Fluggesellschaften kein Einzelfall

Pep Magraner, Präsident des Verbandes der Konditoren der Balearen, wies zudem darauf hin, dass Passagiere, die Ensaimadas im Duty-Free-Shop des Flughafens kaufen, diese mit an Bord nehmen könnten, was eine Diskriminierung anderer Anbieter darstelle. „Alle anderen Fluggesellschaften erlauben den Passagieren, zwei Ensaimadas mit an Bord zu nehmen“, so Magraner. „Das ist nur bei Ryanair ein Problem.“

Die Fluggesellschaft Air Europa sei, wie Focus.de berichtet, deutlich kulanter bei der Mitnahme des spanischen Schmalzgebäcks. Dort könne man zwei Kuchen auch außerhalb des Flughafens kaufen und als Handgepäck mitnehmen. Man müsse sie lediglich zu einem Paket zusammenschnüren.

Die „Ensaimadas-Krise“ ist jedoch kein Einzelfall. Berichten zufolge habe es in der Vergangenheit schon viele Streitigkeiten zwischen Behörden und Fluggesellschaften gegeben. So hat nach Angaben der Mallorca Zeitung die Verbraucherschutzbehörde der Balearen im vergangenen Jahr bereits fünf Fluggesellschaften, darunter Easyjet und Eurowings, wegen zu hoher Handgepäckgebühren abgestraft. (Vivian Werg)

2023-06-02T10:55:16Z dg43tfdfdgfd