Heute ist Istanbul die bekannteste Metropole der Türkei und eines der bedeutendsten Reiseziele weltweit, wenn es um einen ausgiebigen Städtetrip geht. Aber die 15-Millionen-Stadt war in ihrer 1600 Jahre langen Geschichte bereits Heimat von 120 Königen und Kaisern, Austragungsort zahlreicher historischer Ereignisse und galt unter anderem als Hauptstadt der Byzantiner, Römer und Osmanen. Die heutige Hauptstadt der Türkei ist aber Ankara, nicht Istanbul.
An vielen Orten der beliebten Stadt finden Touristen auch heute noch zahlreiche Erinnerungen an die aufregenden Jahre Istanbuls. Auch die Tatsache, dass Istanbul auf zwei Kontinenten liegt und damit zahlreiche Kulturen miteinander verbindet, ist in der Historie der Metropole begründet. Und damit du bei deiner Reise nicht an den interessanten historischen Hotspots vorbeiläufst, geben wir dir einen kleinen Überblick über die Geschichte Istanbuls.
Im 7. Jahrhundert v. Chr. gründeten Geflüchtete aus Griechenland die Siedlung Kalchedon – den heutigen Stadtteil Kadiköy. Dieser Ort wurde vom Delphischen Orakel als „Stadt der Blinden“, da sich die Siedler für die asiatische Seite des Bosporus entschieden hatten, die im Vergleich zur europäischen Seite als die hässlichere galt.
Etwa zwei Jahrzehnte später kam der Grieche Byzar mit seinen Anhängern in die Region und ließ sich gemeinsam mit ihnen auf der europäischen Seite des heutigen nieder. Sie lebten dort, wo heute noch der Topkapi Palast steht. Die Stadt namens „Byzantion“ wurde durch ihre Lage am Hafen schnell zu einem wichtigen Handelszentrum.
Und weil die Stadt so bedeutend war, gab es viele Streitigkeiten über die Herrschaft über das einstige Istanbul. Mal herrschten die Perser, mal die Athener und mal die Spartaner. Im Jahr 146 v. Chr. ging Byzantien eine Partnerschaft mit den Römern ein, um sich vor Angreifern besser schützen zu können.
Bis zum Jahr 193 n. Chr., konnte sich Byzantion eigenständig entwickeln, bis es schließlich in die Grenzen des Römischen Kaiserreichs eingefügt wurde und die Römer die Macht übernahmen. Der römische Kaiser Konstantin der Große ernannte Byzantion im Jahr 330 n. Chr. zur neuen Hauptstadt des Römischen Reiches und gab ihr auch direkt einen neuen Namen: Konstantinopel.
Konstantin der Große wollte die neue Hauptstadt zu einer prächtigen Metropole aufbauen und errichtete deshalb zahlreiche Paläste und Prachtbauten, die teilweise bis heute noch zu sehen sind. So können Urlauber zum Beispiel heute noch die Konstantinsäule, die Schlangensäule oder das Hippodrom aus dieser Epoche besuchen.
Konstantinopel entwickelte sich daraufhin zunehmend zum Zentrum des oströmischen Reiches. Im 5. Jahrhundert wurde dann die sieben Kilometer lange Theodosius Mauer gebaut, die auch heute noch das Stadtbild Istanbuls prägt. Im 6. Jahrhundert wurde dann die Hagia Sophia erbaut, die ihrerzeit eine der bedeutendsten Kirchen des Christentums war und heute als Moschee für Besuchern und Gläubige offensteht.
Im 11. und 12. Jahrhundert gab es dann wieder zahlreiche Auseinandersetzungen, bei denen unter anderem die Venezianer das Handelszentrum plünderten und die Macht vorübergehend übernahmen.
Am 29. Mai 1453 eroberte Fatih Sultan Mehmet gemeinsam mit seinem Gefolge nach langer Belagerung das einstige Konstantinopel. Heute finden Reisende noch immer Andenken an den Mehmet, so ist zum Beispiel eine Moschee nach ihm benannt und sogar ein ganzer Stadtteil.
Der osmanische Herrscher gab der Stadt ihren heutigen Namen Istanbul. Sie wurde der Hauptsitz des Osmanischen Reiches, das jahrhundertelang eine wichtige internationale Rolle gespielt hat. In dieser Zeit wurde auch die Basis für den Großen Basar in Istanbul gelegt, der heute als wichtigster Marktplatz im ganzen Land gilt.
Wegen der großen Bedeutung und Macht des Handelszentrums entwickelte sich Istanbul seither immer mehr zu einem interkulturellen Hotspot. Menschen aus Portugal, Spanien, Armenien und anderen Ländern siedelten sich dort an und bereichern seit jeher die Kultur der Metropole.
Um die beiden Kontinente der Stadt miteinander zu verbinden, wurde im 19. Jahrhundert dann die erste Brücke über den Bosporus erbaut. Im Jahr 1923 ging die Türkei schließlich in die Unabhängigkeit und das Osmanische Reich war beendet, Ankara wurde zur Hauptstadt des Landes ernannt.
Das Istanbul, das wir heute kennen, erlebte in der Zwischenzeit mehrere Erdbeben und Aufstände, entwickelte sich aber dennoch immer weiter. Im Jahr 1945 lebten bereits eine Millionen Menschen in der Metropole, heute zählt sie ganze 15 Millionen Einwohner. Und jedes Jahr Abertausende Touristen.
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2025-01-07T10:48:08Z