BELIEBTES URLAUBSLAND VERDREIFACHT DIE EINREISEGEBüHR – TOURISTEN WERDEN ZUR KASSE GEBETEN

Höhere Kosten

Beliebtes Urlaubsland verdreifacht die Einreisegebühr – Touristen werden zur Kasse gebeten

Um den Massentourismus einzudämmen, erhöhen viele Länder die Touristengebühren. Nun hat ein Traumreiseziel nachgezogen und verlangt das Dreifache.

Wellington – Touristinnen und Touristen müssen für Pauschalreisen schon jetzt tiefer in die Tasche greifen – besonders in einigen Regionen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, war im ersten Halbjahr 2023 ein Preisanstieg um 10,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu verzeichnen. Vergleichsweise teuer wurde es demnach in Griechenland (plus 13,5 Prozent), auf den Balearen (plus 13,5 Prozent), in der Türkei (plus elf Prozent), auf den Kanaren (plus 10,8 Prozent) sowie in Ägypten (plus 8,7 Prozent). Dabei bleibt es aber nicht.

Auch in Neuseeland wird es künftig teurer. Die Regierung des Pazifikstaats hat angekündigt, die Touristengebühr für Urlauberinnen und Urlauber aus den meisten Ländern der Welt fast zu verdreifachen. Statt wie bisher 35 Neuseeländische Dollar (20 Euro) kostet die „International Visitor Conservation and Tourism Levy“ (IVL) ab dem 1. Oktober 100 Neuseeländische Dollar (56 Euro). Diese Gebühr wird im Voraus online bei der Beantragung der elektronischen Einreisegenehmigung bezahlt.

Neuseeland verdreifacht Einreisegebühr für Touristen – auch das Visum wird künftig teurer

Neuseeland, das aus zwei Hauptinseln besteht, gilt für viele Menschen als Traumreiseziel. Neben unberührter Natur, gewaltigen Gletschern, Fjorden und Vulkanen lockt das Land auch mit Metropolen wie Auckland und herrlichen Stränden. Diese Idylle wird nun durch die Erhöhung der Touristengebühr getrübt. Andere Länder machten es bereits vor: So wird in Italien seit April 2024 fünf Euro Eintritt für Venedig verlangt. Ab 2025 müssen Besuchende dann sogar zehn Euro blechen.

Deutsche, Österreicher und Schweizer Staatsbürgerinnen und Staatsbürger benötigen kein Visum, wenn sie sich bis zu drei Monate in Neuseeland aufhalten möchten. Für einen längeren Aufenthalt ist jedoch ein Besuchsvisum erforderlich, dessen Kosten ab dem nächsten Monat ebenfalls deutlich steigen werden.

Gut zu wissen: Viele Touristinnen und Touristen dürfen bald länger ohne Visum in Thailand bleiben – auch Deutsche. So will das Land den Tourismus ankurbeln.

Kritik wird laut: Verdreifachung der Einreisegebühr werde „globale Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen“

„Der internationale Tourismus spielt eine enorm wichtige Rolle für die neuseeländische Wirtschaft“, so Tourismusminister Matt Doocey. Er bringe aber auch hohe Kosten für die lokalen Gemeinden mit sich, „darunter zusätzlichen Druck auf die regionale Infrastruktur und höhere Instandhaltungs- und Wartungskosten in unseren Naturschutzgebieten“. Er sei zuversichtlich, dass sein Land auch in Zukunft von vielen Menschen als attraktives Reiseziel angesehen werde.

Kritikerinnen und Kritiker bezweifeln das. Der Tourismusverband TIA warnte, dass Neuseeland seit dem Ende der Corona-Pandemie ohnehin Probleme habe, den Tourismus wieder anzukurbeln und dem Rest der Welt hinterherhinke. Neuseeland setzte auf die Null-Covid-Strategie. „Das wird unsere globale Wettbewerbsfähigkeit nun weiter beeinträchtigen“, erklärte Geschäftsführerin Rebecca Ingram. Die höhere Gebühr werde voraussichtlich dazu führen, dass pro Jahr Zehntausende weniger kämen. (cln/dpa)

2024-09-05T10:20:03Z dg43tfdfdgfd