ARCHäOLOGIE: EDELSTEINE IN ANTIKEM ABFLUSS GEFUNDEN

Einen erstaunlichen Fund haben Archäologen nahe der nordenglischen Stadt Carlisle gemacht: 30 Halbedelsteine in den Überresten eines altrömischen Badehauses. Die Besitzer hatten sie offenbar im Wasser verloren.

Knapp 30 Halbedelsteine sind von Archäologen am Hadrianswall, einer altrömischen Grenzmauer nahe der heutigen Grenze zwischen Schottland und England, gefunden worden. Das berichtet die britische Newsseite »Guardian«. Demnach wurden die Edelsteine vor fast 2000 Jahre von ihren damaligen Besitzern offensichtlich beim Baden verloren.

Bei den Steinen handelt es sich um gravierte Edelsteine, darunter ein Amethyst, der die Venus darstellt, und ein rotbrauner Jaspis, der einen Satyr zeigt, der neben einer heiligen Säule auf einem Felsen sitzt. Die Steine sind den Forschern zufolge offenbar aus ihren Ringfassungen herausgefallen, da ihr Kleber wahrscheinlich in den dampfenden Bädern geschwächt worden war. Sie wurden vermutlich bei der Reinigung der Becken und Saunen einfach in den Abfluss gespült.

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Ähnliche Edelsteine wurden bereits in York und in Caerleon bei Newport aus Abflüssen geborgen. Die Römer standen offenbar vor dem Problem, die Wertsachen mit ins Wasser zu nehmen oder sich der Gefahr auszusetzen, währen ihres Bads von einem Dieb bestohlen zu werden.

Das Badehaus befand sich nahe dem wichtigsten römischen Kastell am Hadrianswall, an der damaligen Nordgrenze des Römischen Reiches. Es beherbergte eine Eliteeinheit der Kavallerie und hatte Verbindungen zum kaiserlichen Hof. Die Ausgrabungen werden im nächsten Jahr fortgesetzt.

2023-01-28T20:00:42Z dg43tfdfdgfd