CAMPING ZELT: DIE BESTEN MODELLE

Falls Dir auch schon mal ein Iglu an der Atlantikküste weggeweht wurde und Dein Feriendomizil zu Fetzen mit verbogenen Zeltstangen degradiert wurde, weißt Du, wie wichtig ein gutes Camping Zelt ist! Wir möchten Dir hier die besten Camping Zelte für verschiedene Einsatzzwecke vorstellen. Ganz besonders gut gefallen uns die Modelle von Vaude, da hier nicht nur auf Qualität, sondern auch auf Nachhaltigkeit geachtet wird. Doch auch im Budget-Bereich gibt es empfehlenswerte Marken, die auch ein gutes Camping Geschenk sein können.

Etwas befremdlich ist für uns der neue Trend zu abgedunkelten Innenräumen. Die schwarzen Innenzelte sollen für besseren Schlaf sorgen. Persönlich gefallen uns diese “Black-Boxen” nicht so gut - doch das ist Geschmackssache!

   

Welche Arten von Camping Zelten gibt es?

 

Es gibt so viele verschiedene Zelttypen, dass wir sie gar nicht alle aufzählen können. Vorzelte, Dachzelte oder Heckzelte, die mit einem Fahrzeug oder Wohnwagen verbunden werden, haben wir hier nicht behandelt. Stattdessen konzentrieren wir uns in unserem Vergleich auf Zelte für den Campingplatz und Trekking. Diese sind:

  • Kuppelzelt / Igluzelt
  • Geodät-Zelt
  • Tunnelzelt
  • Einbogenzelt
  • Firstzelt
  • Familienzelt
  • Wurfzelt
  • Luftzelt

Im Folgenden werden wir Dir die genannten Varianten genau vorstellen, damit Du weißt, welcher Zelttyp aus dem Test am besten für Dein Vorhaben geeignet ist.

   

Kuppelzelt - die beliebteste Zeltform im Camping Zelt Test

 

Der Verkaufsschlager unter den Camping Zelten ist aktuell das Kuppelzelt. Dies hat viele gute Gründe. Mit seiner runden Kuppel hat es eine feststehende und platzsparende Konstruktion mit zwei bis drei sich im Zenit kreuzenden Zeltstangen. Ein solches Zelt ist leicht und schnell aufgebaut. Bei vielen Modellen gibt es zwei separate Eingänge. Dies kann ein großer Vorteil sein, wenn man z. B. in der Nacht noch mal raus muss :-)

Durch die Rundung ist es besonders gut gegen Wind von allen Seiten geschützt und Du musst das Zelt nur punktuell abspannen. Schon mit wenigen Heringen steht ein Kuppelzelt sicher.

Ein Nachteil ist das hohe Gewicht. Oft wird auch eine schlechte Luftzirkulation als Kritikpunkt bei Kuppelzelten genannt, doch das können externe Tests nicht pauschal bestätigen.

Geeignet für: Campingplatz, Wildcamping (auch im Gebirge und dort, wo nur wenige Bäume stehen), Trekking

   

Geodätzelt - Besonders widerstandsfähiger Spezialist

 

Das Geodätzelt ist eine Sonderform des Kuppelzeltes. Es besteht aus vielen sich in der Kuppel kreuzenden Zeltstangen und ist dadurch besonders robust. Ein solches Zelt hält nicht nur sehr gut Wind stand, sondern wird auch problemlos mit Schneelasten fertig. Selbst bei hoher Belastung wird nichts eingedrückt.

Der Nachteil ist der teilweise recht komplizierte und dadurch auch langwierige Aufbau. Durch die vielen Stangen hat es zudem ein hohes Gewicht und der Preis ist ebenfalls sehr gehoben. Für den normalen Campingurlaub ist so ein Spezialzelt daher nicht zu empfehlen.

Geeignet für: Winterzelten, Expeditionen, Hochlager

   

Tunnelzelt - Das Leichteste unter den Großen

 

Tunnelzelte bestehen aus zwei oder mehr hintereinander angeordneten Zeltbögen. Sie lassen sich schnell und einfach aufbauen und sind für ihre Größe sehr leicht. Wenn es Dir bei Deinen Reisen auf ein geringes Gewicht ankommt, Du aber trotzdem einen gewissen Raum-Komfort wünscht (also jetzt nicht nur im Biwak liegen willst), sind Tunnelzelte die beste Wahl.

Der größte Vorteil ist, dass Du in einem Tunnelzelt trotz relativ wenig Gewicht viel Platz hast. Anders als beim Iglu oder Firstzelt gehen die Seitenwände nämlich ziemlich waagerecht nach oben, sodass Du beim Sitzen im Zelt noch gut Raum um die Schultern hast!

Der Nachteil: Sie sind nicht so standsicher wie Kuppelzelte. Daher musst Du ein Tunnelzelt immer gut abspannen. Das heißt: Du brauchst einen geeigneten Boden für die Heringe (bzw. geeignete Heringe) und am besten noch mehrere Bäume in der Nähe.

Geeignet für: Leichtgewichts-Touren, Trekking

   

Einbogenzelt - Extrem leicht für 1 bis 2 Backpacker

 

Ein Einbogenzelt hat, wie der Name schon sagt, nur einen einzigen Bogen und lässt sich extrem schnell aufbauen. Es gibt im Test 1-Personen Einbogenzelte, die weniger als 1 kg wiegen und 2-Personen Modelle mit unter 2 kg. Ein solches Zelt kannst Du als Backpacker gut aufschnallen.

Ein solches Zelt dient allerdings ausschließlich als Schlafplatz, da der Platz sehr begrenzt ist. Bei Wind muss ein Einbogenzelt zudem sehr gut abgespannt werden.

Geeignet für: Trekking, Backpacking

   

Firstzelt - Das einfache und schnelle Camping Zelt

 

Firstzelte haben die Form eines Giebeldaches. In der einfachsten Form werden sie über ein Tragseil mit einer großen Plane selbst gespannt. Der Vorteil ist, dass der Regen sehr gut ablaufen kann. Allerdings ist die Raumausnutzung nicht optimal, da die Seitenwände direkt schräg hochgehen, sodass Du nur in der Mitte gut sitzen kannst. Die Form wird eher selten angeboten.

Hochwertige Firstzelte kannst Du beim deutschen Hersteller Nordisk kaufen. Nordisk hat ein besonderes Nachhaltigkeitskonzept. Das Außenzelt besteht aus Baumwolle (zum Teil sogar Bio-Baumwolle!). Das ist natürlich sehr umweltfreundlich. Allerdings hat das Baumwollzelt Nordisk Ydun Tech für 1 bis 2 Personen nur eine Wassersäule von 600 mm. Im Vergleich dazu haben die meisten anderen Zelte mit Polyester- oder Nylon-Außenzelt eine Wassersäule von 3.000 mm bis 5.000 mm. Erst ab einer Wassersäule von 2.000 mm gilt ein Zelt als wasserdicht. (Beim Ydun hat nur der Zeltboden eine Wassersäule von 10.000 mm.) Es kostet ca. 600 Euro.

Eine Firstzelt-Zeltplane (ohne Zeltboden) kannst Du bereits für 30 bis 40 Euro kaufen.

Geeignet für: Camping und für alle, die sich schnell selbst ein Zelt zimmern.

   

Familienzelt - Das große Komfortzelt

 

Familienzelte bieten in der Regel Platz für 4 bis 6 Personen. Es handelt sich in den meisten Fällen um Tunnelzelte oder eine Kombination aus Kuppelzelt und Tunnelanbau. Es gibt 1 bis 2 Schlafkammern und einen Vorraum oder Zwischenraum (Apside), in dem Du oft sogar stehen kannst! Der Nachteil ist natürlich das Packmaß und das Gewicht - mit 12 bis 16 kg eignen sich Familienzelte eigentlich nur für den Transport mit dem Auto (alternativ mit einem Kanu). Wenn Dein Urlaub allerdings in der Regel so aussieht, dass Du mit dem Auto auf einen Campingplatz fährst und dort dann die gesamte Zeit über bleibst, so ist ein großes Komfortzelt selbst für 2 Personen toll. Insbesondere, wenn Du in Ländern oder Jahreszeiten unterwegs bist, wo das Wetter auch mal ungemütlich wird.

Bei Reisen mit Kindern haben Eltern und Kinder im Familienzelt jeweils ihr eigenes “Zimmer”.

Ein bekanntes Familienzelt, dass schon seit vielen Jahren auf dem Markt ist, ist das Zelt Jack Wolfskin Great Divide RT. Es hat zwei Innenzelte: eines für 3 Erwachsene und ein weiteres für 2 Kinder oder 1 Erwachsenen. Das kleine Innenzelt kann alternativ als Stauraum dienen. Zwischen den Schlafkammern gibt es eine Apside mit Standhöhe. Das Jack Wolfskin Zelt ist sehr gut verarbeitet, hat dementsprechend aber auch einen Preis um die 800 Euro. Günstige Familienzelte für um die 300 Euro findest Du sonst z. B. von Coleman.

Geeignet für: Campingplatz, Wildcamping, Kanu-Touren

   

Wurfzelt - Hinwerfen und fertig!

 

Wurfzelte sind in den letzten Jahren stark in Mode gekommen und in Varianten für 2 Personen, 4 Personen oder sogar 6 Personen erhältlich. Der Verkaufsslogan: “In nur 2 Sekunden aufgebaut” stimmt fast. Man muss so ein Wurfzelt tatsächlich nur aus seiner Hütte holen, auf die Erde werfen und nach dem nahezu magischen “Pop-up-Effekt” steht das Zelt vor Dir! Danach hört das Staunen allerdings auch schon wieder auf. Denn Wurfzelte bestehen nur aus einem Außenzelt. Es sind zwar alle Standard-Elemente vorhanden (Boden, Schlafkabine, Eingang mit Reißverschluss und Lüftungselemente mit Moskitonetz) doch die Qualität der günstigen Wurfzelte ist gegenüber den Modellen mit Gestänge und Innenzelt nicht zu vergleichen.

Wurfzelte sind nicht wirklich wetterfest. Einen Schauer können sie zwar abhalten, aber für eine ganze Nacht im Regen oder bei Wind bist Du nicht gut geschützt. Als Camping Zelt empfehlen wir es darum nicht. Ein Pop-up-Zelt kann allerdings sinnvoll sein, um es tagsüber am Strand oder bei einem Picknick aufzubauen. Das heißt: Überall dort, wo Du einfach für ein paar Stunden einen mobilen Raum brauchst (z. B. als Umkleide, Abstellraum für Gepäck etc.). Du kannst Deine Kinder auch bei schönem Wetter damit im Garten übernachten lassen. Bei Festivals hingegen würden wir uns jetzt schon die Mühe mit dem Aufbau vom Gestänge machen (oder ein Luftzelt wählen, das sich ebenfalls ruckzuck aufbauen lässt).

Wurfzelte für 2 bis 3 Personen gibt es von verschiedenen No-Name-Anbietern für etwa 30 bis 70 Euro im Internet oder beim Discounter.

Geeignet für: Strandaufenthalt, mehrstündige Nutzung für verschiedene Zwecke

   

Luftzelt - Der neue Trend

 

Noch relativ neu auf dem Markt sind Luftzelte. Der Clou: Anstatt durch ein Gestänge wird das Zelt mit Luftschläuchen gehalten. Der Aufbau geht sehr schnell, mit einer Luftpumpe (oder Kompressor, wenn so etwas zur Verfügung steht). Die Luftschläuche sind sehr stabil und können im Notfall auch geflickt werden. Wenn Du mit Zeltstangen und Aufbauanleitungen auf dem Kriegsfuß stehst - ist dies genau das Richtige für Dich! Der einzige Nachteil: Die “luftigen” aufblasbaren Zelte sind trotz der fehlenden Stangen überhaupt nicht leicht! Das 4 Personen Luftzelt QUECHUA Air Seconds 4.2 hat ganze 18,5 kg Gewicht und ein großes Packmaß! Dafür ist es mit ca. 450 Euro relativ preisgünstig für ein großes Familienzelt mit 2 Schlafkabinen a 2 Personen und Apside.

Geeignet für: Campingplatz, Kanu-Touren

   

Darauf solltest Du beim Kauf eines Camping Zeltes achten:

 

Materialien / Wassersäule

 

Das Außenzelt und Vorzelt muss wasserdicht sein. “Wasserdicht” bedeutet: eine Wassersäule von min. 2.000 mm. Die Wassersäule gibt Auskunft darüber, wie viel Wasserdruck ein Material abhalten kann. Bei einer Wassersäule von 2.000 mm kann es dem Druck einer 2.000 mm hohen Säule von Wasser (2 Meter Wasserfall) trotzen, bis Wasser durchdringt. Als Material eignen sich am besten Nylon oder Polyester. Polyester ist langlebig und schadstofffrei und somit sehr viel empfehlenswerter als PVC. Am nachhaltigsten sind Zelte aus recyceltem Polyester oder recyceltem Nylon, wie sie der Hersteller Vaude anbietet. Dicht gewebtes Polyester und Nylon sind bereits wasserdicht, durch eine zusätzliche Beschichtung wird die Wasserdichte allerdings noch verstärkt. Durch die Beschichtung wird das Zelt abweisend gegenüber Nässe, Schmutz und UV-Strahlen. Es braucht ein atmungsaktives Innenzelt (z. B. aus Nylon) und Moskitonetze an den Belüftungsöffnungen und Eingängen.

   

Vorraum

 

Bei der Zelt Konstruktion empfehlen wir Dir Modelle mit Vorraum (kleines Vorzelt) oder Mittelraum. Eine solche Apside ist praktisch zum Unterstellen von Gepäck (ein großer Backpacking Rucksack sollte passen). Im Notfall kannst Du in der Apside auch kochen. Voraussetzung ist, dass min. 50 cm Abstand zwischen der Kochstelle und den Außenwändenvom Zelt besteht.

   

Eingänge

 

Zwei Eingänge sind besonders praktisch. Man muss nicht übereinander klettern und kann das Zelt mit Durchzug lüften. Die Reißverschlüsse sind eine Schwachstelle. Das “Outdoor-Magazin”, welches regelmäßig Zelt Tests durchführt, empfiehlt auf Reißverschlüsse vom Marktführer YKK aus Japan zu setzen.

   

Belüftungsöffnungen

 

Die Hutzen vom Zelt müssen mit einem Moskitonetz versehen sein. Damit sich kein Kondenswasser im Innenzelt bildet, sollten immer zwei Belüftungsöffnungen gegenüberliegen. Wichtig ist, dass die Hutzen komplett dicht verschließbar sind. Besonders komfortabel ist es, wenn Du die Öffnungen vom Innenzelt aus schließen kannst.

   

Sturmabspannung

 

Unabdingbar sind am Zelt die Sturmleinen. Sie sollten direkt mit dem Gestänge verbunden sein. Der Abspannpunkt der Sturmleinen liegt idealerweise im unteren Drittel des Zeltes. Die Leinen müssen längenverstellbar sein, damit Du einen geeigneten Platz auf dem Boden auswählen kannst.

   

Zeltboden

 

Der Zeltboden besteht idealerweise aus robustem Nylon und muss eine Wassersäule von min. 3.000 mm aufweisen, um wasserdicht zu sein. Der Boden muss fest mit dem Innenzelt vernäht sein und sollte einen etwa 8 cm hochstehenden Rand haben. Somit wirst Du auch dann nicht nass, wenn sich um den Zeltboden eine Pfütze gebildet hat. Das Vorzelt hat in der Regel keinen eigenen Boden, eine Apside hingegen schon.

   

Gestänge

 

Zelt Gestänge bestehen am besten aus Aluminium. Noch leichter (aber dafür auch teurer) ist Carbon. Die Stangen-Segmente sind durch einen Gummizug verbunden und lassen sich einklappen. Eine Alternative zum klassischen Gestänge sind aufblasbare Zelte mit Luftschläuchen. Das Gestänge vom Zelt muss eine wasserdichte Beschichtung haben und sollte sich im Idealfall von nur einer Person aufbauen lassen (oft sind 2 Personen für den Aufbau und Abbau nötig).

   

Reflektoren

 

Reflektierende Flächen am Zelt sind zwar kein Muss, aber wenn Du nachts Dein Zelt mit der Taschenlampe suchst, wirst Du sie zu schätzen wissen!

   

Heringe

 

Die mitgelieferten Zeltheringe kann man leider oft direkt beim Alteisen entsorgen! Wir empfehlen Dir, Dich im Vorfeld über den Boden zu informieren und geeignete Heringe aus Stahl oder dickem Kunststoff (nicht die dünnen Alu-Dinger!) zusätzlich zu kaufen.

 

Wie groß soll ein Camping Zelt sein?

 

Als minimale Breite gilt 55 cm pro Person, besser sind 65 cm Breite. Der Hersteller Decathlon berechnet bei seinen QUECHUA Zelten 70 cm pro Person (Breite für eine Isomatte). Die minimale Länge des Zeltes ergibt sich aus Körpergröße + 30 cm.

   

Lesetipp: Wusstest Du, dass ein Campingstuhl ultraleicht und eine ideale Ergänzung für dein Campingzelt sein kann? ;)

 

Wir hoffen unsere Tipps und Infos zu den besten Camping Zelte haben Dir geholfen! Besitzt Du auch schon einen gutes Camping Zelt? Was gefällt Dir daran am Meisten? Wir freuen uns auf Deinen Kommentar!

   

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