TESLA: MANAGEMENT WILL NäCHSTE WOCHE üBER STELLENABBAU INFORMIEREN

Das Handelsblatt berichtete am Mittwoch über Kritik aus der Belegschaft an der Informationspolitik Teslas. Wenige Stunden später, versucht die Werksleitung zu beschwichtigen.

Nach der Ankündigung eines drastischen Personalabbaus beim US-Elektroautobauer Tesla will das Management des deutschen Werks in Grünheide nächste Woche über Details informieren. Das geht aus einer internen Mail an die Belegschaft von Mittwoch hervor, die dem Handelsblatt vorliegt.

Der von Tesla-Chef Elon Musk angekündigte Stellenabbau sei „keine schöne Aufgabe, dennoch müssen wir uns dieser stellen“, schrieb das Management um Werksleiter Andre Thierig. „Wir planen, Euch in der kommenden Woche ein erstes Update zum weiteren Vorgehen zu geben.“

Musk hatte der Belegschaft am Montag einen globalen Stellenabbau von mehr als zehn Prozent angekündigt. „Als Unternehmen können wir nur dann nachhaltig und erfolgreich in die Zukunft gehen, wenn wir unsere Agilität bewahren und auf Marktbegebenheiten reagieren können“, heißt nun in der Mail an die Mitarbeiter in Grünheide.

Tesla wolle mit „diesen strukturellen Anpassungen“ sicherstellen, dass das Unternehmen „weiterhin effektiv und effizient wachsen“ könne. Das Management werde nun mit dem Betriebsrat das weitere Vorgehen im Detail besprechen, „um ausgewogene Lösungen zu definieren“.

Das Handelsblatt hatte mit zwei internen Quellen gesprochen, denen zufolge rund 3000 Menschen ihre Arbeit bei dem deutschen Werk des Elektroautobauers verlieren könnten. Viele davon seien Leiharbeiter. Bisher sei es gängige Praxis gewesen, sie zu übernehmen – dies stehe nun infrage.

Das Management in Grünheide teile mit, die Zahl von 3000 gefährdeten Stellen in Grünheide entbehre „jeder Grundlage“. Ob es Leiharbeiter bei seiner Rechnung einbezieht, ist unklar. Wie viele Mitarbeiter gehen müssen, verriet das Management nicht.

Das Handelsblatt hatte am Mittwoch über Kritik der Belegschaft an der Informationspolitik ihres Managements berichtet. Tesla habe bislang nur „eine sehr vereinfachte Erklärung“ geboten, aber „keine konkreten Aussagen“ getroffen, kommentierte ein Mitarbeiter im internen Teams-Kanal. Ein anderer forderte, die Chefs sollen offenlegen, wie sie „über die Sache denken und wie [sie] die Zukunft der Giga Berlin“ sehen.

Wenige Stunden später versuchte das Management zu beschwichtigen. Unter der Überschrift „Wie geht es nun weiter?“ versprach es, seine Mitarbeiter nun „regelmäßig auf dem Laufenden“ halten zu wollen. „Wir sind entschlossen, schnell und mit Augenmaß zu handeln und verlieren dabei nicht den Fokus auf unser eigentliches Business“.

Derweil berichtete das Nachrichtenmagazin „Business Insider“ unter Berufung auf Insider am Mittwochabend, dass die Kürzungswelle schon am kommenden Montag starten solle. In einem ersten Schritt würden demnach die Verträge von rund 300 Leiharbeitern nicht verlängert. Das sei beim Autobauer im kleinen Kreis besprochen worden.

Tesla ließ Fragen zum Stellenabbau unbeantwortet. Das Unternehmen kämpft derzeit mit dem schwachem E-Automarkt. Anfang April veröffentlichte Tesla die Produktions- und Auslieferungszahlen für das erste Quartal 2024. Demnach sank die Anzahl der ausgelieferten Fahrzeuge im Vergleich zum Vorjahr um 8,5 Prozent.

Grund dafür ist vor allem die schwächelnde Nachfrage nach Elektroautos, der Tesla mit Preissenkungen begegnet. Auch spielt die stärkere Konkurrenz aus China wie BYD oder Nio eine wichtige Rolle.

2024-04-17T18:17:06Z dg43tfdfdgfd